Viktoria Köln hatte sich vor der Saison einiges vorgenommen. Die Höhenberger wollten in ihrer dritten Drittliga-Saison den nächsten Schritt machen und einen guten einstelligen Tabellenplatz belegen. Auch ohne Mike Wunderlich.
Denn das Herzstück der Viktoria-Mannschaft brach bekanntlich kurz vor dem Saisonstart weg und wechselte zum 1. FC Kaiserslautern. "Wir werden Mike im Kollektiv ersetzen müssen. So einen Spieler kann keine Mannschaft 1:1 ersetzen. Da braucht man nur auf Mikes persönliche Statistik im Viktoria-Trikot schauen. Klar ist aber auch, dass Viktoria Köln jetzt nicht zusammenbrechen wird", betonte noch Mikes Vater und Viktoria-Sportvorstand Franz Wunderlich kurz nach dem Wechsel seines Sohnes gegenüber RevierSport.
Nun, knapp drei Monate später nach dieser Aussage, muss man feststellen, dass die Viktoria zusammengebrochen ist. Fünf Punkte aus neun Spielen, nur ein Sieg, und der vorletzte Tabellenplatz. Obendrauf kommt die, ja 0:1-Blamage, am Freitagabend beim bis dato sieglosen TSV Havelse.
Ich weiß nicht, wieso auf dem Platz nicht diese hundertprozentige Gier und die absolute Leidenschaft zu sehen war. Die Leistung war ein Spiegelbild der letzten Wochen.
Olaf Janßen
"Wir haben uns das natürlich ganz anders vorgestellt heute. Wir haben uns einiges vorgenommen, aber uns ist nicht viel gelungen. Wir hatten wenig Ideen. Es ist eine schwere Zeit gerade bei uns. Wir brauchen einfach mehr Biss", sagte Köln-Eigengewächs Kai Klefisch nach dem Spiel am Mikrofon von "MagentaSport".
Janßen kündigt "brutalen Gegenwind an"
Viktoria-Trainer Olaf Janßen, der auch angezählt werden dürfte, wurde auch deutlich und polterte in Richtung der Mannschaft. "Ich weiß nicht, wieso auf dem Platz nicht diese hundertprozentige Gier und die absolute Leidenschaft zu sehen war. Die Leistung war ein Spiegelbild der letzten Wochen", betonte Janßen, der die Zügel nun anziehen wird.
Er kündigte zusätzliche Trainingseinheiten für die kommende Woche an und "brutalen Gegenwind". Diesen dürfte Janßen auch schon verspüren und wird mit seiner Mannschaft am nächsten Wochenende gegen den MSV Duisburg schon zum Siegen verpflichtet sein. Sonst dürfte es für den Trainer eng werden.